Wovon reden wir eigentlich bei Lärm?

Was ist Lärm?

Alles, was unsere Ohren hören, wird in der Physik als „Schall" bezeichnet. Wenn Stimmbänder, Gitarrensaiten oder Lautsprechermembranen in Schwingung versetzt werden, dann entstehen Schallwellen. Sie breiten sich mit einer Geschwindigkeit von 340 Metern pro Sekunde aus. Je mehr Schwingungen (bzw. Schallwellen), desto höher der Ton, den wir hören. Bei unterschiedlichen Tönen, die zur gleichen Zeit erzeugt werden, spricht man von „Geräusch". Die Anzahl der Schwingungen, die die Höhe des Tons bestimmen, wird mit Hilfe der Einheit „Hertz" (Hz)gemessen:

1 Hz = 1 Schwingung pro Sekunde - 1 kHz = 1.000 Schwingungen pro Sekunde

Die Frequenzbreite der Schwingungen, die das menschliche Gehör aufnimmt, reicht bei jungen Menschen von 20 Hz bis 20.000 Hz (20 kHz).Diese Gehörleistung nimmt mit zunehmendem Alter insbesondere bei höheren Tönen ab. Das Hörempfinden von Menschen ist durchaus subjektiv. Untersuchungen haben gezeigt, dass bestimmte Geräusche aus verschiedenen Schallquellen bei gleicher Laut-stärke nicht gleich belästigend sind. Das Tosen eines Gebirgsbaches empfinden viele als angenehm, das physikalisch gleich laute Rauschen in der Nähe einer Autobahn ist für die meisten unangenehm. Schallereignisse können den einen stimulieren und den anderen verärgern. Im alltäglichen Sprachgebrauch ist die Sache allerdings einfach: Alle Schallereignisse werden dann als „Lärm" bezeichnet, wenn sie eine bestimmte Lautstärke erreichen und das Wohlbefinden stören. Dabei hat jeder Mensch auch seine eigene „Schallgrenze".

Wie Lärm gemessen wird

Um Bezeichnungen des Lärms wie „ohrenbetäubend" oder „unerträglich laut" objektivieren und beurteilen zu können, gibt es definierte Messmethoden und Messwerte. Sie machen es möglich, dass Schalldruck, Schallfrequenz und Dauer der Geräuscheinwirkung bestimmt werden können. Wichtigster Bewertungsmaßstab für die Beurteilung von Geräuschen ist der Schalldruck, gemessen durch ein Mikrofon. Dieser Schalldruck wird umgerechnet in eine logarithmische Dezibelskala. Mit Hilfe dieser Skala wird ein Schalldruckpegel in „Dezibel" (dB) bestimmt. Hohe Frequenzen werden lauter empfunden als tiefe Frequenzen. Daher wird bei den Geräusch-Messungen ein zusätzlicher Filter benutzt, der den höheren Frequenzen größeres Gewicht gibt und damit das Lautstärkeempfinden des menschlichen Gehörs nachempfindet. Dieser Filter heißt „A-Filter". Der ermittelte Schalldruckpegel wird in Dezibel (A) angegeben. Die Geräusche, die gemessen werden, sind über einen bestimmten Zeitraum unterschiedlich stark, sie schwanken. In der Geräusch-Beurteilung gibt es daher den sogenannten Mittelungspegel: ein zeitlicher Mittelwert des Geräuschpegels.

Die Lautstärke wird mit einem Schallpegelmesser ermittelt. Dieses Gerät zeigt den Mittelungspegel eines Geräusches in dB(A) an. Geräusche werden dort gemessen, wo das Geräusch wirkt (Immission), und dort, wo das Geräusch entsteht (Emission). Mit der Messung am Immissionsort wird die Einhaltung der gesetzlichen Richtwerte überwacht. Emissions-Messungen kontrollieren Lärmquellen und unterstützen vorsorgende Lärmschutzmaßnahmen.

Gerade hörbar (Uhrticken) 0 - 20 dB
Schwach (Unterhaltung)  30 - 50 dB
Mäßig (Bürogeräusche) 60 - 70 dB
Stark (Straßenverkehr) 80 - 90 dB
Sehr stark (PKW-Hupe) 100 - 110 dB
Ohrenbetäubend 120 - 130 dB
Schmerzhaft (Explosion) 140 - 160 dB

(Quelle: Besser leben mit weniger Lärm, BMf Umwelt und Naturschutz NRW)